Die Stifter

Oswald Mathias Ungers (1926-2007) hat die Architekturwelt mit seinen Bauten und städtebaulichen Entwürfen und seinen Theorien lebenslang polarisiert. Hoch gelobt und viel diskutiert gab seine Architektur und sein Denken immer Anlass zur Auseinandersetzung mit der Baukultur, wie konkret vor Ort in Hamburg, Frankfurt oder Köln, wo er mit bedeutenden Museumsbauten Zeichen setzte. Intensiv lehrte und forschte er an zahlreichen Hochschulen wie der TU Berlin, Cornell/Ithaca, N.Y., University of California, CA, Harvard/Cambridge, MA und der Kunstakademie Düsseldorf.
1926 wurde Ungers in der Eifel geboren, studierte Architektur bei Egon Eiermann in Karlsruhe und gründete 1950 in Köln sein erstes Büro. Schon in den frühen Entwürfen (sein eigenes Haus 1959 in der Belvederestrasse oder das nicht realisierte Studierendenwohnheim in Enschede 1964) war seine entschlossene, von jeglichen zeitgeistigen Strömungen unabhängige Entwurfshaltung zu erkennen. Ungers suchte die Ordnung der Antike und übertrug deren Raster und Formenschatz in seine jeweilige Gegenwart. Doch neben seiner Tätigkeit als bauender Architekt lehrte er auch, gab sogar der Theorie über Jahre den Vorzug. Was Ungers' Werk maßgeblich geprägt hat, war seine lebenslange Bereitschaft, zu lernen. Die Bücher, die er besaß, studierte er intensiv und setzte die Erkenntnisse, die er aus der Lektüre der historischen Schriften gewann, kompromisslos in seiner praktischen Arbeit um.

Liselotte Ungers (1925-2010) hat ihren Abschluss als Diplom Kauffrau an der Universität Köln erworben. 1956 heiratete sie Oswald Mathias Ungers und war seit dieser Zeit an seiner Seite, als Geschäftspartnerin und intellektuelle Gesprächspartnerin. Sie war Prokuristin der Prof. O.M.Ungers GmbH und Bauherrin sämtlicher Privathäuser. Sie ist Autorin von mehreren Büchern: „Kommunen in der Neuen Welt – 1740-1972“, Köln 1972, „Die Rückkehr des Roten Mannes“, Köln 1974, „Die Suche nach einer neuen Wohnform“, Stuttgart 1983 und zuletzt „Über Architekten - Leben, Werk und Theorie“, Köln 2002.